Wie bleibt der Mensch in einer Welt relevant, in der Maschinen immer mehr Aufgaben übernehmen? Die Antwort liegt nicht in der Technik, sondern in den Fähigkeiten, welche die Maschinen nicht ersetzen können. Hier stehen Empathie, Kreativität und zwischenmenschliche Kommunikation ganz oben auf der Liste. Während die künstliche Intelligenz blitzschnell Daten verarbeitet und tägliche Routineaufgaben meistert, bleiben es genau benannte „Soft Skills“, die in einer automatisierten Zukunft über den Erfolg oder den Misserfolg entscheiden. Doch wie können die Unternehmen sicherstellen, dass diese menschlichen Fähigkeiten im digitalen Zeitalter nicht vollständig verloren gehen, oder ein guter Mix aus Beidem in der Unternehmenskultur etabliert wird?
Mensch und Maschine: Ein neues Zusammenspiel
Heuer bestimmt die Technologie mehr denn je unseren Alltag. Immer mehr Aufgaben – von der Datenerfassung bis hin zu Prognosen und Analysen – werden von Maschinen ausgeführt. Die Studien zeigen, dass bis 2030 etwa 30 % der heutigen Tätigkeiten durch Automatisierung ersetzt werden könnten. Viele Unternehmen setzen aus diesem Grund bereits heute auf KI-Lösungen, um unterschiedliche Prozesse effizienter zu gestalten. Genau hier entsteht allerdings ein Paradox: Je mehr die Maschinen übernehmen, desto stärker rückt der Mensch mit seinen einzigartigen Fähigkeiten in den Fokus. In einer aktuellen Untersuchung des Weltwirtschaftsforums wurde deutlich, dass genau diese Fähigkeiten – kritisches Denken, emotionale Intelligenz und Kreativität – bis 2027 am meisten gefragt sein werden. KI mag zwar die Routineaufgaben bewältigen, doch es ist schlussendlich der Mensch, der die komplexen, emotionalen und kreativen Herausforderungen meistern kann, welche eine Maschine nicht lösen kann.
Soft Skills als Wettbewerbsvorteil: Mehr als nur „nice-to-have“
Wenn also die technische Leistungsfähigkeit ständig wächst, stehen die sogenannten „Soft Skills“ oft im Schatten. Doch ihre Bedeutung sollten wir keinesfalls unterschätzen: Schließlich sind diese Fähigkeiten kein „nice-to-have“, sondern – jedenfalls in meinen Augen – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Dies gilt ganz besonders für Berufe, bei denen die menschliche Interaktion zwingend erforderlich ist, denn diese machen den erheblichen Unterschied. Nehmen wir zum Beispiel die Kreativität. KI-Systeme können hervorragend Analysen durchführen und Datenmuster erkennen, dennoch entspringt echte Innovation immer noch dem menschlichen Geist. Einige der weltweit erfolgreichsten Unternehmen – von Apple bis Google – investieren bewusst in kreative Denkprozesse ihrer Mitarbeiter, um damit Teams zusammen-zubringen und innovative Lösungen entwickeln zu lassen. Es ist genau dieser kreative Funke, welche den Maschinen meist fehlt.
Gleichzeitig spielt die Empathie eine zentrale Rolle. Auch wenn KI-Systeme Kundenanfragen schneller beantworten können, bleibt dennoch die zwischenmenschliche Ebene unersetzlich. Laut einer Studie von PwC verlassen sich Unternehmen, die stark auf Kundenzufriedenheit und Empathie setzen, auf stabile und dauerhafte Kundenbeziehungen. Empathie lässt sich nicht programmieren – sie entsteht erst durch echte menschliche Interaktion. Und schließlich ist da noch das kritische Denken. Auch hier gilt: Maschinen sind hervorragend darin, unheimlich große Mengen an Daten zu verarbeiten, doch die Interpretation und Anwendung dieser Daten erfordern den menschlichen Verstand. Beispielsweise wird die Fähigkeit, Situationen ganzheitlich zu betrachten, Probleme zu identifizieren und kreative Lösungen zu finden, zunehmend wichtiger. Dies wird wohl in der digitalen Welt zu einer der gefragtesten Kompetenzen sein.
Die Zukunft gehört den Hybridfähigkeiten
Andererseits reicht es jedoch nicht mehr, sich ausschließlich auf Soft Skills zu verlassen. Die Zukunft gehört denen, die technisches Wissen und Soft Skills kombinieren – nennen wir sie mal die „Hybridfähigkeiten“. Gerade bei den zum Teil rasanten Veränderungen, müssen Fachkräfte in der Lage sein, technische Tools zu bedienen und gleichzeitig die kreativen und sozialen Fähigkeiten mitbringen, welche den Maschinen fehlen. Diese Fähigkeit zur Anpassung wird entscheidend sein. Statistische Daten untermauern diese Beobachtung: Laut dem „Future of Jobs Report“ des Weltwirtschaftsforums werden in den nächsten fünf Jahren 44 % der Unternehmen auf Soft Skills als höchsten Entwicklungsbedarf setzen. Es sind diese Fähigkeiten, die es Mitarbeitern ermöglichen, technische Innovationen mit menschlicher Intelligenz zu verbinden und so Unternehmen nach vorne zu bringen.
Wie Unternehmen Soft Skills fördern können
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich jetzt die Frage: Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter in dieser Hinsicht gut aufgestellt sind? Die Antwort liegt in gezielten Maßnahmen, welche die Soft Skills der Mitarbeiter bewusst fördern. Einige Ansätze, die Unternehmen verfolgen können, sollen dies verdeutlichen:
Mentoring und Coaching: Der persönliche Austausch ist nach wie vor eines der wirkungsvollsten Mittel, um Soft Skills wie beispielsweise emotionale Intelligenz und Kommunikationsfähigkeiten zu stärken. Durch regelmäßiges Feedback und individuelle Betreuung können Mitarbeiter ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und lernen, wie sie in der Praxis angewendet werden.
Teamarbeit und interdisziplinäre Projekte: Projekte, welche es vermögen, die Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen zusammenbringen, fördern nicht nur die Zusammenarbeit, sondern schaffen auch den Raum für kreatives Denken und Problemlösungen. Dies stärkt nicht nur die gemeinsamen sozialen Kompetenzen, sondern bereitet Teams ebenso auf die Herausforderungen der digitalen Transformation vor.
Workshops und Weiterbildung: Eine Investition in gezielte Trainingsprogramme zahlt sich aus. Ob es darum geht, Führungskompetenzen zu stärken, Konfliktmanagement zu erlernen oder kreatives Denken zu fördern – jene Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in diesen Bereichen schulen, schaffen eine (Unternehmens)Kultur, in der Soft Skills geschätzt und auch gefördert werden.
Wie Unternehmen eine ausgewogene Kultur von Mensch und Maschine schaffen können
Technologie als Unterstützung, nicht als Ersatz begreifen: Unternehmen sollten explizit klarstellen, dass KI und Automatisierung dazu da sind, die Arbeit von Menschen zu unterstützen, nicht zu ersetzen! Wenn Mitarbeiter erkennen, dass die KI ihnen Routineaufgaben abnimmt und sie sich dann auf wertvollere, kreativere und strategischere Aufgaben konzentrieren können, dann wird die Technologie nicht als Bedrohung empfunden, sondern als Unterstützung. In Unternehmen wie BMW nutzt man bereits KI, um die Produktionsprozesse zu optimieren, wobei allerdings die menschliche Kreativität und Innovationsfähigkeit im Vordergrund stehen. Die Mitarbeiter sind somit durch die Technologie unterstützt und fühlen sich nicht überflüssig.
Fortlaufende Schulungen und Upskilling-Programme anbieten: Um die richtigen Fähigkeiten zu entwickeln, brauchen Mitarbeiter kontinuierliche Weiterbildung. Es sollte also Programme geben, die sowohl technische als auch zwischenmenschliche Fähigkeiten fördern. Wichtiger Gegenstand ist dabei, den Mitarbeitern zu zeigen, wie sie die jeweiligen KI-Tools effektiv nutzen können, ohne dabei ihre Soft Skills zu vernachlässigen. Unternehmen wie SAP bieten bspw. regelmäßig Schulungen an, in denen nicht nur technische Kompetenzen vermittelt werden, sondern auch kreative Problemlösung und Kommunikation trainiert werden, um so den Brückenschlag zwischen Mensch und Maschine zu fördern.
Förderung von Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen: Die Arbeit in Teams, in denen sowohl Menschen als auch KI-Systeme eine Rolle spielen, sollte aktiv gefördert werden. Projekte, bei denen Mensch und Maschine gemeinsam und zusammen agieren, bieten die Gelegenheit, die Stärken beider Seiten effektiv zu nutzen. Die Unternehmens-kultur sollte diese Zusammenarbeit nicht nur akzeptieren, sondern als einen integralen Bestandteil ansehen. In der Automobilindustrie arbeiten bspw. Teams oft Hand in Hand mit Robotern, welche die monotonen Arbeiten übernehmen, während die Menschen den kreativen und komplexen Teil dieses Prozesses steuern. Eine solche Zusammenarbeit wird durch spezifische Richtlinien und ein offenes Mindset innerhalb der Teams durchaus gefördert.
Führungskräfte als Vorbilder in der Nutzung von KI und Soft Skills: Natürlich ist es unerlässlich, dass die Führungskräfte hierbei als Vorbilder agieren und den Mitarbeitern zeigen, wie man die Technologie intelligent nutzt, ohne dass dabei menschliche Werte wie Empathie, Kommunikation und Kreativität auf der Strecke bleiben. Durch Vorleben einer solchen hybriden Arbeitsweise können Unternehmen eine Unternehmenskultur prägen, die sowohl auf Effizienz durch Technologie als auch auf menschliche Interaktionen setzt. Die Führungskräfte bei Microsoft betonen immer wieder, dass die KI nicht im luftleeren Raum agiert, sondern ausdrücklich als Hilfsmittel dient, um so die Menschen in ihrer Kreativität und ihrem Denken zu stärken. Damit fördern sie eine Kultur, in der Innovation und Menschlichkeit Hand in Hand gehen.
Ethik und Verantwortung in den Mittelpunkt stellen: Eine Unternehmenskultur, die KI einsetzt, muss sich natürlich auch mit ethischen Fragen auseinandersetzen – siehe Blogbeitrag. Es sollte also klare Richtlinien geben, wie KI-Systeme verwendet werden, um damit sicherzustellen, dass sie den Menschen unterstützen, ohne dabei ethische Grenzen zu überschreiten. Ein offener Dialog über die Verantwortung des Einsatzes von KI kann dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen. Das Unternehmen IBM hat diesbezüglich strenge ethische Richtlinien für die Verwendung von KI entwickelt, um so sicherzustellen, dass Menschlichkeit und Verantwortung stets im Fokus stehen. Derartige Leitplanken sind förderlich, um eine vertrauensvolle und gesunde Unternehmenskultur zu schaffen.
Die richtige Mischung aus Technik und Menschlichkeit zu kultivieren macht es also aus...
Eine erfolgreiche Integration von KI in eine Unternehmenskultur gelingt demnach nur, wenn sie als eine Partnerschaft verstanden wird. Es braucht die sprichwörtlich gesunde Balance, in der Technologie den Menschen entlastet, während der Mensch seine einzigartigen Fähigkeiten in den Vordergrund stellen kann. Unternehmen, welche auf Schulung, Zusammenarbeit und ethischen Umgang mit Technologie setzen, schaffen damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft – eine Zukunft, in der Mensch und Maschine gemeinsam ihre Stärken entfalten können. Es geht keinesfalls darum, Mensch und Maschine gegeneinander auszuspielen, lediglich darum, dass eine Partnerschaft zwischen beiden erschaffen wird. Jene Unternehmen, die sich schon heute in die Entwicklung dieser Fähigkeiten investieren, werden zukünftig in der Lage sein, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und so gleichzeitig den Menschen im Zentrum ihres Erfolgs zu bewahren. Denn eines bleibt sicher: So fortschrittlich Maschinen auch werden, es sind immer noch die Menschen, die mit ihren einzigartigen Fähigkeiten den Unterschied machen. Gerade in hybriden Arbeitsmodellen, bei denen die Teams verteilt arbeiten und auf digitale Lösungen angewiesen sind, bietet der intelligente Einsatz von KI ein enormes Potenzial. Im nächsten Beitrag werde ich darüber berichten, wie Unternehmen durch die KI eine Zusammenarbeit in hybriden Teams optimieren und dabei neue Maßstäbe für Effizienz und Innovation setzen können. Auf Bald und – bleiben Sie dran!
Hinweis zur Erstellung dieses Beitrags: Der Inhalt dieses Blogbeitrags wurde unter Zuhilfenahme von Künstlicher Intelligenz (K.I.) erstellt. Bildquelle: Pixabay